Dagmar S.
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Seit 15 Jahren lehrt Claudia Detzer Hunde, wie sie blinde Menschen leiten. "Meist habe ich drei Tiere im Jahr, mehr schaffe ich nicht. Die Ausbildung ist viel Arbeit", sagt sie. 320 Stunden ist sie mit einem Hund unterwegs, bis er fertig ausgebildet ist. Deshalb kostet solch ein Tier auch etwa so viel wie ein Kleinwagen.
Blindenführhunde leisten für ihre Halter weit mehr als nur das Auffinden barriere- und gefährdungsfreier Wege im öffentlichen Raum. Sie stellen für ihre blinden oder stark sehgeschädigten Menschen verlässliche Partner dar, mit deren Hilfe diese sich eigenständig und selbstbestimmt die Welt (zurück-)erobern können. Das Ziel seriöser Blindenführhund-Ausbilder muss daher sein, nicht so schnell wie möglich so viele Hunde wie möglich zu produzieren, um die große Nachfrage in Deutschland zu decken, sondern möglichst gut zusammenpassende Mensch-Hund-Gespanne auszubilden, die miteinander gefahrlos durch Dick und Dünn gehen können – wobei der Hund dem Menschen quasi seine Augen leiht, der Mensch aber mit all seinen anderen Sinnen aufmerksam bleiben und die Führleistung seines Hundes ein Leben lang konsequent kontrollieren muss. „Es ist ein weitverbreitetes Klischee, dass Blindenführhunde wie Maschinen funktionieren und sich durch nichts und niemanden von ihrer Arbeit ablenken lassen, solange sie im Geschirr laufen“, berichtet die Sinzingerin Claudia Detzer, die seit 20 Jahren Blindenführhunde ausbildet.